Mein Jahr 2021 hielt von allem ein bisschen für mich bereit.
Ich musste mich dieses Jahr sehr oft in Geduld üben und meine Bedürfnisse zurückstellen.
Trotz dessen war 2021 ein sehr schönes Jahr. Ich habe viel Zeit mit meinen Kindern verbracht und sogar Raum für Kreativität gefunden. Auch wenn es beruflich nur kleine Erfolge gab, so waren es Erfolge und ich befinde mich auf dem richtigen Weg.
ES KANN NUR BESSER WERDEN lautete mein inoffizielles Motto Ende 2020 für das kommenden Jahr. Obwohl ich mit einem Design gerade den 2. Platz bei einem Upcycling-Wettbewerb belegt hatte, war meine Stimmung mäßig. Meine Musterkollektion kam 2020 aufgrund des ersten Lockdowns nicht in die Läden, im Sommer erlitt mein Vater einen Schlaganfall. 2021 sollte besser werden! Und es wurde besser. Ich startete das Abenteuer Online-Business und bin in kurzer Zeit sehr weit gekommen. Ich lernte viele tolle Menschen (und mich selbst besser) kennen.
WERDE SICHTBAR und FINDE KUNDEN waren meine zwei großen Vorhaben für 2021. In der zweiten Hälfte des Jahres habe ich beides verwirklichen können: Meine Reichweite auf Instagram und Facebook hat sich stark erhöht, meine Webseite habe ich stetig verbessert und auch dort erhöht sich wöchentlich der Traffic. Ich habe erste Rechnungen für meine Arbeit als Style-Coach geschrieben und einen Vertrag mit einem Bildungswerk für meinen Online-Kurs über nachhaltigen Modekonsum abgeschlossen.
2021 startete im Lockdown. Das leiseste Silvester in Berlin ever. Erst Anfang März durfte mein Sohn zurück in die Kita und meine Tochter ihre Eingewöhnung beginnen. Bis dahin war meine Hauptaufgabe zwei Kleinkinder zu bespaßen. Zum Glück spielte das Wetter oft mit. Es gab Schnee und Sonnenschein, perfekt zum Austoben.
Hier unsere schönsten und kreativsten Ideen, Ausflüge und Projekte des Lockdowns Anfang 2021:
Ich bin keine Produktdesignerin, aber ich habe ein Produkt designt. Das Design entstand schon ein paar Jahre zuvor, doch erst 2021 erwachte es zum Leben. Gestatten, Willi. Willi Winkebär. Ein positiver und dynamischer Berlin-Souvenir-Artikel. Er winkt allen freundlich und aufgeschlossen zu.
Willi ist mein erster 3-D-Druck.
Willi wurde in den sozialen Netzwerken mit Freude aufgenommen, doch dann, wurde er geklaut. Ja, wirklich. Also eigentlich war er im Auto, das geklaut wurde. Ein Toyota Hybrid, Firmenwagen, Sonntags, fünf Uhr morgens in Kreuzberg. Geklaut und weg. Und Willi? Er wird wiederkommen. Versprochen. Hier der Link zu Willis kurzer Instagram-Karriere
Upcycling von Mode bedeutet aus entsorgter Kleidung etwas Neues zu nähen.
Ende 2020 gewann eins meiner Designs den 2. Platz bei einem Upcycling-Wettbewerb. Meinen Blogartikel dazu findest Du hier.
Im Ersten Quartal 2021 arbeitete ich mit einem passionierten Designer zusammen, der alten Arbeiter-Jacken der Marke Carhartt ein neues Leben schenkt. Unsere Treffen waren inspirierend und der kreative Austausch tat mir sehr gut. Die aus schweren Stoffen gefertigten Jacken sind knifflig zu verarbeiten und oft schmerzten mir die Finger. Die Ergebnisse können sich sehen lassen. Hier ein paar Fotos, die ich bei der Umarbeitung machte. Und hier der Link zu Toms Online-Shop, in dem ihr die fertigen Jacken bewundern und kaufen könnt.
Weitere Upcyclingdesigns, die ich dieses Jahr verwirklichte waren:
2021 habe ich das erste Mal Geld für Coachings, Online-Kurse und Workshops ausgegeben. Es war eine Investition in mich und meine berufliche Zukunft. Ich war an dem Punkt, wo ich Hilfe von außen brauchte. Rückblickend kann ich sagen, dass es die beste Entscheidung des Jahres 2021 war. Auch wenn im Juni 2021 erst der Start für mein Online-Business war, so bin ich in einem halben Jahr sehr weit gekommen. Und es fühlt sich richtig an. Ich habe Netzwerke geknüpft, super viel gelernt, erste Kundinnen und Kunden im Style-Coaching gehabt, meinen ersten Online-Kurs gegeben und schon einen Vertrag als Referentin für nachhaltigen Modekonsum erhalten.
In meine Gesundheit habe ich 2021 auch investiert. Ich ernähre mich mittlerweile hauptsächlich vegan, trinke keinen Alkohol, und bewege mich täglich aktiv. Hier und da kommt noch etwas Yoga hinzu.
Was ich mir vornehme im nächsten Jahr zu verbessern:
Beruflich suche ich weiter nach meinem Ikigai.
Der Weg, den ich dieses Jahr eingeschlagen habe stimmt, das Ziel ist jedoch immer noch etwas unklar.
2021 habe ich meine Leidenschaft fürs Webdesign wieder entdeckt. Mir ist aufgefallen, dass ich schon viele Webseiten designt habe, an ihrer Entstehung beteiligt war und dies schon mein dritter Blog ist.
Meine erste eigene Webseite habe ich 2005 mit html programmiert. Darauf folgte eine wordpress-Seite.
Vieles hat sich dieses Jahr auf meiner Webseite getan.
Ich habe meine Bio überarbeitet und neue Unterseiten gestaltet. Es gibt jetzt ein Freebie und kleine Fehler wurden behoben. Meine Webauftritt verändert sich jetzt häufiger.
Webdesign hat mir dieses Jahr riesig Spaß gemacht! Vielleicht biete ich dies 2022 als Dienstleistung an?
2021 war das Jahr, in dem ich mein Facebook-Konto nach Jahren wieder aktiviert habe. Ich habe es meinem heutigen Ich angepasst, aufgeräumt und mich von Freunden verabschiedet, deren Posting mich schon immer genervt haben.
Ich habe mich Communities angeschlossen und eigene Gruppen gegründet.
In Berlin gibt es ein schönes Projekt, das sich an Gründerinnen und Unternehmerinnen richtet. (Ja, nur an Frauen). Falls Du in Berlin auf der Suche nach Gleichgesinnten bist, schau Dir das Programm von gutplus an.
Ich im Frühjahr 2021: “Urlaub? Das kann ich erst glauben, wenn ich im Flugzeug sitze und abhebe.”
Und ja: Der im Januar gebuchte Flug für Anfang Juli fand statt und meine Familie und ich saßen im Flieger.
Nach Wochen des Lockdowns endlich Abwechslung!
Für meine zwei kleinen Kinder war es nach kurzer Eingewöhnungszeit ein Traum: Kroatien bot Wasser und Steine zum Spielen, Eiscreme zum Schlabbern und die Großeltern zum Ärgern.
Der berliner Alltag lag hinter uns. Spannend waren Lagerfeuer, Schildkröten, Babykatzen, Granatäpfel, Sonnenuntergänge, alte Städte und neue Spielplätze.
Doch nach nicht mal zwei Wochen drohte unserem langersehnten Urlaub das frühzeitige Ende: Das kleine Wäldchen ein paar hundert Meter vom Ferienhaus entfernt brannte lichterloh!
Es war nicht der erste Brand in meinem Leben, dem ich entfliehen musste: Vor ca. 12 Jahren wohnte ich in einer Kreuzberger WG, die sich im zweiten Stock eines Altbaus befand. Ein Feuer im Erdgeschoss zwang uns eines samstagmorgen die Wohnung fluchtartig zu verlassen. Und so saß ich kopf-und schuhlos frierend auf dem Gehweg und sah zu wie die Feuerwehr einen Mann aus dem dritten Stock rettete. “Alles ist verloren”, dachte ich damals. Dem war zum Glück nicht so.
Durch diese Erfahrung wusste ich, was zu tun ist:
Aufgeregt aber ruhig packte ich die wichtigsten Sachen zusammen Dokumente, Schlüssel, technische Geräte und ein paar Wechselklamotten. Vom Fenster aus sah ich die Flammen näher kommen.
Das Mietauto war gepackt und bereit zur Abfahrt.
Dann kam das erste Löschfahrzeug. Dann ein zweites. Und kurz darauf das erste Löschflugzeug. Leuchtend gelb erschien es am blauen Himmel. Dann ein zweites und ein drittes und immer wieder drehten sie hinter unserem Haus ihre Runden und löschten das Feuer.
Das Feuer wurde erstickt und dicker Qualm stieg über den Nadelbäumen empor.
Mein Partner half bis zum Eintreffen der Feuerwehr die Wege und Gräser zu wässern.
Zum Glück wurde die Rauchwolke immer kleiner und langsam glaubte ich daran, dass das Feuer unter Kontrolle war.
Von diesem Schrecken mussten wir uns erst einmal erholen. Zum Glück waren wir am perfekten Ort dafür.
Ich bin schon seit über zehn Jahren selbstständig und Neuem immer aufgeschlossen. Dennoch haben mir die letzten zwei Jahren in Sachen Flexibilität sehr viel abverlangt. Mein Geschäftsmodell funktionierte nicht mehr so wie ich es gewohnt war: Meine produzierte Mode kam aufgrund der Lockdowns nicht in die Läden und online war ich kaum sichtbar.
So entschied ich mich Anfang Juni spontan einen Kurs zu buchen, der den Start meines Online-Businesses zur Folge hatte.
Im September 2021 gab ich meinen ersten Online-Kurs mit dem Titel “Die Kleiderschrank-Kur”.
Das Ziel des Kurses ist es achtsamer mit Kleidung umzugehen und Mode bewusster zu konsumieren. Indem wir uns mit unserem persönlichen Stil beschäftigen, neue Outfits aus vorhandener Kleidung kombinieren werden Ressourcen geschont, weil Käufe und Fehlkäufe vermieden werden.
Über 60 Frauen waren in meinem Kurs und ihre Bewertungen waren durchweg positiv!
Ordnung im Schrank zu schaffen und Auszusortieren ist eine Mammutaufgabe. Den Anfang zu machen, fällt in einer Gruppe, die sich gegenseitig motiviert viel leichter.
Um diesen Kurs zu geben musste ich über hunderte Schatten springen, und meine Komfortzone kilometerweit verlassen. Aber ich habe es geschafft, und darauf bin ich sehr stolz.
Falls Du Dich für meinen Kurs interessierst ist hier der Link zu mehr Informationen.
Ein Highlight 2021: Familienbesuch der Berlinischen Galerie. Durch die Dauerausstellung führte uns der Direktor Herr Dr. Thomas Köhler persönlich. Wie es dazu kam? Wir sind Nachbarn der Berlinischen Galerie und eines Tages musste deren Klimaanlage abgestellt werden. Es wurde auf dem Vorplatz der Galerie eine Ersatzklimaanlage installiert und als diese lief wurde rebellierte halb Kreuzberg. Es war so laut, dass die Baustelle nebenan leise erschien. Als Folge wurden die Ersatzgeräte umwickelt mit einer Art Polster, so dass es etwas leiser wurde. Und als Entschuldigung, wurden die Nachbarn ins Museum eingeladen. Das schönste war, dass ich endlich wieder eine Ausstellung besuchen konnte!
Ein weiteres eher witziges Highlight 2021: Ich habe mit meiner Familie die Sendung Wetten Dass gesehen. Eher zufällig bin ich darüber gestolpert. Nur noch sehr selten schaue ich Live-Fernsehen. Aber irgendwie kam es dazu, dass ich mit meiner Familie an einem Samstag Abend auf der Couch saß und uns Thomas Gottschalk angrinste. Ich fand es herrlich: Fremdschämen, Musik, mein Sohn, der das erste Mal länger wach bleiben durfte. Sein Gemecker über die langweiligen Gespräche, sein Staunen über die Wetten.
An manchem Samstag ertappe ich mich wie ich denke: Ich hätte Lust, dass heute Abend wieder Wetten Dass läuft. Ich feier das.
Kennst Du den Film Prinzessinnenbad? Das sogenannte Prinzenbad ist das Sommerbad Kreuzberg. Jahrelang war es ein Ort, den ich mied, da das Bad im Sommer total überfüllt war.
Durch die Zeitfenster-Tickets, die es 2021 gab, wurde es möglich einen paar entspannte Stunden im Sommerbad zu verbringen. Um diese Tickets zu bekommen, saß ich gebannt vorm Rechner und lud die Seite der Berliner Bäderbetriebe immer wieder aufs Neue bis das gewünschte Zeitfenster freigeschaltet wurde. Dann musste ich schnell die gewünschte Anzahl Tickets eingeben und hoffen, dass meine Bestellung durchging. Hatte ich kein Glück, versuchte ich es eine halbe Stunde noch einmal. So lange bleiben die Tickets nämlich im Warenkorb und werden, wenn man sie nicht kauft wieder freigegeben. So haben wir es mehrere Wochenenden im Sommer geschafft einen Familienausflug ins Prinzenbad zu machen.
Halloween war dieses Jahr ein schaurig schönes Erlebnis. Wir machten den Süden Berlins unsicher. Für die Kinder war es ein aufregender Abend. Auf unserer Jagd nach Süßem begegneten wir Hexen, Skeletten, Zombies und einem Dinosaurier, von dem meine Tochter heute noch spricht.